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Freds Tagebuch #18

Eintrag #18 Mein Tagebuch, von Frederick Usiku Krüger





"Bis jetzt habe ich die Maramasai und Rackenroon beschrieben und die Hyänen die dort leben. Es war wohl offensichtlich, daß ich keine gute Meinung von ihnen habe. Meine eigenen Leute sind etwas anders...


Die Krügers sind nicht wie andere Hyänen. Kleiner im Durchschnitt, sind sie auch intelligenter und neigen mehr dazu Geschick und List zu gebrauchen, anstatt brutaler Gewalt. Wir führen unsere Linie auf Pawl "Lucky" Krüger zurück -- auch "Der Alchimist" genannt -- der ein "Zauberer" oder Wissenschaftler war. Er lehnte die wilde Art der Maramasai ab und fand mit wissenschaftlichen Methoden heraus, daß da eine Goldader wäre, in einem bestimmten schlafenden Vulkan im südlichen Afrika.


Er nahm eine Anzahl Pioniere mit ähnlicher Einstellung mit, ließ seine Ehefrau einen Claim abstecken (da Männer kein Eigentum besitzen dürfen) und fand innerhalb weniger Wochen das Gold, von dem er wußte, es wäre dort. Um den Claim mit ihrer loyalen Gruppe von Siedlern zu teilen, haben die Krügers alle adoptiert, gaben ihnen allen den Nachnamen Krüger und etablierten auf diese Weise die Dynastie. Es stimmt nicht, daß der Krüger Stammbaum sich nicht verzweigt; es gab mindestens dreißig Linien unter den Gründungsfamilien unseres Territoriums, was für reichlich genetisches Material sorgte, auch wenn es aussieht, als ob die Krügers "immer ihre Cousins heiraten".


Schnell kauften sie viel von dem umgebenden Land, gründeten so ihr eigenes unabhängiges Land und benannten es nach ihrer Gründerfamilie. Die Königin hält es immer noch für eine Kolonie.


Es ist erwähnenswert, daß das Land von einem Mann gegründet wurde, was in der Maramasai niemals hätte geschehen können. Daß seine Ehefrau den Anspruch auf das Land erhob, war nur eine Formalität -- "Lucky" war die treibende Kraft hinter dem ganzen Unternehmen.


Die Krüger Familie hat mehr Denker und Wissenschaftler hervorgebracht als gewöhnlich und hat immer Flüchtlinge willkommen geheißen, die ein besseres, friedlicheres Leben wollten. Das Einzige, das meine Leute verlangten, war, daß sie der Gewalt abschworen und den Nachnamen "Krüger" annahmen. Wir haben vieles durchtrennt, um die Dinge in Ordnung zu halten.


Kein Wunder, daß wir von den anderen Clans mit Neid und Mißtrauen betrachtet werden, sie nennen uns "komisch". Es ist aber auch interessant zu bemerken, daß Krüger Männer von den Frauen anderer Clans merkwürdigerweise für attraktiv gehalten werden. Es wird spekuliert, daß unsere Arroganz und Zurückhaltung eine unwiderstehliche Herausforderung für aggressive Frauen darstellt, die es dazu drängt unseren Widerstand zu "erobern". Mein Verdacht ist es, daß es der Brauch ist, daß eine Frau die Kontrolle über das Vermögen ihres Ehemannes bekommt, was dahintersteckt. Krüger Männer haben in die "besten" Familien der Maramasai geheiratet, auch wenn mein Clan als Haufen gewöhnlicher "Neureiche" verunglimpft wird.


Krügers haben keine sehr großen Familien. Ich selbst bin in der vierten Generation das einzige Kind in der Linie meiner Mutter (mein Vater hat aber zwei Geschwister). Einige Krügers machen sich nichts aus Heirat oder Kindern, weil sie so mit ihren Forschungen oder philosophischen Thesen beschäftigt sind.


Krüger sind bekannt dafür beschaulich, vorsichtig, bedächtig, hochintelligent, nicht vertrauenswürdig, hinterlistig und arrogant zu sein. Wir denken auch fortschrittlich in einem zurückgebliebenen Land.


Wir haben Industie, wir haben Landwirtschaft. Wir haben Weinberge und Fischereiflotten. Wir haben viele Hektar an Treibhäusern für Blumenhandel, mit denen wir ausser Saison für den Winter im Norden liefern. Wir haben moderne Autobahnen und Eisenbahnen. Wir haben Universitäten und wissenschaftliche Forschungsinstitute.


Wir kämpfen nicht. Wir ziehen nicht in den Krieg, wir haben keine Berufsarmee. Das heißt aber nicht, daß wir wehrlos sind. Das letzte mal, als jemand Krüger erobern wollte, fanden sie sich auf der falschen Seite einer Reihe von Panzern. Panzer, die von Kontrollzentralen aus vielen Meilen Entfernung gesteuert wurden. Wir mögen aussehen, wie ein fettes Huhn aber wir leben in Frieden auf unserer Seite der Berge.


Aber obwohl wir friedliebend sind, wissen wir als Hyänen, daß der Krieg unausweichlich ist und so üben wir uns in Militärstrategie. Wir halten uns fit. Wir üben mit dem Schwert, dem Gewehr und dem Speer. Wir stellen Waffen und Rüstungen her, viele von uns selbst erfunden.


Meine Mutter ist die letzte Nachkomme von "Lucky" Krüger und seiner Frau Gazina in direkter Linie. Dadurch ist sie die Chefin von Clan Krüger und auch die Erbin des gewaltigen Vermögens und des weltweiten Geschäftsimperiums.


Trotz des Eindrucks von Demokratie und Gleichheit, steht ein Krüger-vom-Blut über einem Bindestrich-Krüger und meine Mutter hat -- unglücklicherweise -- die Ambition ihr angestammtes Haus in des Status eines Fürstentums zu erheben, weshalb sie mich mit der Erbin von Rackenroon verlobt hat. Songweens Schulden bei unserer Familie gab meiner Mutter genau das Druckmittel, das sie brauchte, und es ist ihre größte Hoffnung, daß ihre Enkelinnen königliches Blut in ihren Adern haben werden, damit die Krügers endlich auf eine Ebene gehoben werden mit dem Rest der Maramasai."





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