Eintrag #25 Mein Tagebuch, von Frederick Usiku Krüger
"Bevor ich nach Amerika aufbrach, machte ich einen Halt für einen kurzen Besuch bei meinen Eltern. Der internationale Flughafen war nur eine kurze Fahrt von ihrem Haus entfernt und meine Mutter hatte verlangt, sie zu treffen, damit sie mir eine upgedatete Version von "Dem Plan" geben könnte, der diese neue Wendung bezüglich einer amerikanischen Erbin in Betracht zog.
Meine Mutter sagte4 sie wüßte, wie Amerikaner dachten, da sie einige Jahre in New Yak gelebt hatte, als Vorstand der Familienunternehmen dort und sie wünschte, mir einige Ratschläge zu geben, wie man am Besten mit ihnen umginge.
Sie ließ mich von einem ihrer Lakaien abholen und zum Haus bringen, aber sie selbst traf mich auf ihrer privaten Veranda zu einem exquisiten kalten Mittagsessen. Sie musste mit mir zufrieden sein. Sie begrüßte mich sogar mit einem Luftkuss.
Sie war so nahe an einem Lächeln, wie ich es noch nie an ihr gesehen hatte. Sie schien erfreut herauszufinden, daß es eine alternative Option zu Jinjur und Vyschuss gab. Sie gab zu, daß ihre Hoffnungen eine würdige Enkelin von einer dieser beiden "blutrünstigen Dummköpfe" zu bekommen, recht gering waren und sie, wenn sie gewußt hätte, wie die Erbinnen der Fürstin sein könnten, nie diesen Handel mit Songween eingegangen wäre. Sie deutete düster an, daß Songween sie hereingelegt haben könnte. Sie sagte nicht, daß sie um mich besorgt gewesen war, es ging ihr eher um das Wohlergehen ihres Familienunternehmens. Ich nippte an meinem Fruchsaft Cocktail und nahm es leicht. Ich war damit aufgewachsen, daß meine Mutter mich wie eine Ware behandelte.
Aber an diesem Tag gab es eine neue Wertschätzung in ihren Augen und sie betrachtete mich, als sähe sie mich zum ersten Mal als nützlichen Erwachsenen. Sie bezeichnete mich sogar als "clever", diese potentielle amerikanische Erbin entdeckt zu haben. Sie glaubte, daß diese Wendung der Geschehnisse für uns von großem Gewinn sein könnte. "Wenn Du Glück hast, dann hasst sie Afrika, ernennt Dich zum Regenten, damit sie nach Amerika zurückgehen kann und Dir freie Hand läßt in ihrem Namen Rackenroon zu regieren.
"Und wenn sie bleiben will?"
Ihre Antwort kam schnell und knapp.
"Sorg dafür, daß sie es nicht tut."
*
Meine Mutter gab mir meinen Marschbefehl, der besagte, alles zu tun, was ich konnte, um einen guten Eindruck bei dem Mädchen und ihrer Familie zu hinterlassen, um allen Einwänden den Wind aus den Segeln zu nehmen, die sie wegen der Heirat und der Ernennung zur Fürstin haben könnten, aber gleichzeitig sollte ich keine Gelegenheit auslassen, Rackenroon schlechtzumachen, damit sie nicht wirklich den Wunsch haben würde, den Ort tatsächlich zu regieren. Ich sollte den Ort als hässliches, hinterwäldlerisches Drecksloch beschreiben, das verseucht war von inzüchtigen Idioten. Das würde mir nicht schwerfallen.
Mutters Plan hing jetzt an meiner Ernennung zum Regenten, während das Mädchen nach Hause zurückkehrte -- aber sie mußte einwilligen einige Welpen mit mir zu haben, also wurde mir befohlen meine "männliche List" bei ihr so gut wie möglich einzusetzen. Natürlich, ich war noch immer gebunden durch die Zwänge Des Vertrages, so daß ich nicht wirklich sicher war, für wie fähig in der List sie dachte, daß ich sein könnte. Ich nehme an, sie erwartete, der nette Mitgiftscheck würde ausreichend Verführungskunst darstellen.
Mein Flug nach New Yak würde früh am Morgen gehen, also blieb ich über Nacht bei meinen Eltern. Während ich es genoß, mich mit meinem Vater zu unterhalten, fand ich das aufgedrehte Plappern meiner Mutter fast noch unangenehmer als ihre gewöhnliche eisige Distanziertheit, also entschuldigte ich mich und ging zu Bett.
Mein Bett war beinahe so groß, wie mein gesamter Raum in meinem Quartier in Kiyanti und die Luft war angenehm kühl und roch nicht nach tropischem verrotten. Das leise ein und aus der wehenden Klimaanlage hielt mich vom einschlafen ab, aber selbst nachdem ich daran gewöhnt war, lag ich noch lange Zeit und starrte in die Dunkelheit.
Etwas störte mich und ich wußte nicht wie ich es fassen konnte... und dann realisierte ich, daß es etwas war, das meine Eltern nicht gesagt hatten -- fast krankhaft vermieden hatten zu erwähnen... meine Eltern kannten Leonard und Fisi, sowohl gesellschaftlich als auch beruflich. Ich war zur Geburtstagsfeier von Fisis Enkelin eingeladen worden, ungefähr zur selben Zeit, als meine Mutter den Vertrag mit der Fürstin gemacht hatte. Das Baby wäre meine zukünftige Ehefrau gewesen. Wußte meine Mutter damals, daß das Kind mit Ihrer Hoheit verwandt war? Ging ihr Streit mit den Grrsns um den Verlobungsvertrag? Und warum hat sie das in all den Jahren niemals mir gegenüber erwähnt? War es, weil Fisi ihr Angebot abgelehnt hatte? Falls das so war, würde ich sie überzeugen können, es sich anders zu überlegen? Wußte das Mädchen überhaupt von ihrem Erbe?
Wie war sie überhaupt? Kam sie nach Penthesilia oder Fisi -- oder war sie eine Kombination aus beiden? Sie hatte ein ziemlich ruhiges Leben geführt; alles, was ich über sie in einer Websuche herausfinden konnte war, daß sie als Reporter bei einer Zeitung angestellt war und Nachrufe schrieb, meistens. Es gab ein paar befremdliche Fotos von ihr online, von denen ich hoffte, daß sie vernünftig zu erklären wären. Sie schien Gefallen am tragen ausländischer Kostüme zu haben, also bekam ich keinen guten Einblick darin, wie sie wirklich aussah. Ihre ältere Schwester war eine Rettungssanitäterin und ihr jüngerer Bruder Student am College.
Das war alles. Es schien, das wichtigste, das sie je getan hatte war, geboren zu sein.
Aber vielleicht war es gut genug."
Copyright by Kathryn Garrison Kellogg
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