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Freds Tagebuch #27.1

Eintrag #27 Teil 1 Mein Tagebuch, von Frederick Usiku Krüger






"Eine Woche kann sowohl sehr schnell, als auch mit quälender Langsamkeit vergehen, wenn man Pläne macht. Ich freute mich auf die kommende Party und fürchtete den Tag zu gleicher Zeit.


Der General fand Myriaden Wege, mich in der Basis auf Trab zu halten und ich bin nicht sicher, ob sie dachte das würde meine Nerven davon abhalten mich aufzufressen, oder ob sie einfach nur gemein zu mir war. Sie schien sich nicht um die vergehende Zeit zu kümmern und auch nicht um die Party. Ich musste mir die Zeit nehmen, wo es ging, um meine eigenen Vorbereitungn zu treffen -- meine Rede zu schreiben und zu proben, meine Uniform zur Reinigung zu bringen, Ihre Hoheit mit unzähligen e-mails von meinen Fortschritten in Kenntnis zu setzen -- und zu verhindern versuchen, daß meine fiebrigen Vorstellungen nicht mit mir durchbrannten.


Der General hatte mir eine Fotographie von ihrer Enkelin überlassen, die einige Jahre früher aufgenommen worden war, als Kathryn ihren Collegeabschluß gemacht hatte. Sie sagte, sie hätte nicht viele Bilder von ihrer Enkelin, weil sie "nicht sehr fotogen sei." Sie war in eine typische formlose akademische Robe gekleidet, mit einem Ehrenmantel um ihre Schultern und ihrem Doktorhut auf dem Kopf; der Troddel hing vor ihren blauen Augen herab, die schielten und sie grinste schief, als sie ihr Diplom verkehrtherum hielt.


Das war meine Verlobte. Wenigstens lächelte sie.


Zum ersten Mal seit langer Zeit, begann ich die Möglichkeit zu erwägen, daß ich glücklich sein könnte -- glücklich in meiner Ehe, glücklich in meiner Arbeit, glücklich mit meinem Leben... Alles hing davon ab, was auf dieser Party passierte. Ich wollte einen guten Eindruck auf das Mädchen machen in der Hoffnung, daß sie dann mit mir einverstanden wäre. Ich machte mir Illusionen darüber, daß meine beste Uniform zu tragen, mit den Goldaugen auf den Epauletten, die kenntlich machten, daß ich Mitglied des persönlichen Stabes Des Generals war, sie beeindrucken würde. Ich würde mit meinem seltenen Oldtimer vorfahren, und als der Prinz angekündigt werden, der ich tatsächlich war, zur Bewunderung aller Gäste. Sie würde in einer wundervollen Robe auf mich zuschweben, ganz Leder und Seide, mich bei der Hand nehmen und wir würden tanzen...


Ich ließ mich von dieser Fantasie ablenken, als ich zum Haus der Grrsns fuhr, am Abend des zweiten Mai und weil die sich windenden Straßen von Hyänasport keine Beleuchtung hatten und keine sichtbaren Häuser als Orientierungpunkte, erkannte ich bald, daß ich mich verirrt hatte. Um es noch schlimmer zu machen, ich hatte vergessen, daß mein Auto oben offen war und so mein Haar irgendwie suboptimal frisiert war, als ich endlich zu einem ähnlich aussehenden Hügel abbog und dort an die Tür klopfte um nach der Richtung zu fragen. Am Postkasten stand "1630", also schien ich am richtigen Ort zu sein.

Nach meiner Uhr, hatte die Party vor fast drei viertel Stunden begonnen. Dann bemerkte ich die mit Beiwagen versehene Harley Des Generals und Professor Browns restaurierten DeLorean in der Einfahrt parken und entspannte mich etwas. Ich war an der richtigen Addresse.


Ich schritt die Stufen hinauf zur Front Veranda und benutzte den Klopfer, schnippte dann ein paar Flusen von meinem Ärmel als ich wartete. Und... wartete.


Schließlich wurde die Tür von einer ziemlich pummeligen Hyäne mit unordentlicher Mähne von einem messingfarbenen Blond, so lang getragen, wie es eigentlich nur Krieger dürfen. Sie war sehr lässig gekleidet mit einem schlabbrigen purpurnen Sweatshirt und Jeans. "Wow. Sie stellen wirklich keine großen Ansprüche was ihre Dienstboten betrifft," dachte ich und unterdrückte ein indigniertes Grinsen, "Unkonventionell, tatsächlich!"


Sie sah mich an, mit Augen bar jeden Begreifens -- eigenartigen, blauen Augen -- und fragte, "Kann ich Ihnen helfen?" keine Dienstbeflissenheit, aber das war zu erwarten; obwohl, auch als Zivilistin hätte sie meine Uniform und meinen Rang erkennen können, und ein ein gemurmeltes "--Sir?" einwerfen können. Wenigstens war sie höflich, was sicherlich nicht üblich war bei einer Hyäne. Alleine das kam mir schon seltsam vor, und alarmierte mich. Allerdings, meine Nerven und die Irritation machten mich ungeduldig.

"Das will ich doch hoffen," antwortete ich etwas knapp.


"Oh!" Sie schien von meiner Attitüde überrascht. "Und Sie sind...?"


"Verloren, fürchte ich," sagte ich zu ihr und sah auf den Papierstreifen in meiner Hand. "Ich suche nach 1630 Elsterweg. Der, ah... Grrsn Bau."


"Nun, da sind Sie hier richtig --"


"Ah, gut. Ich würde meinen Kommandanten nicht gerne glauben lassen, ich könnte einem Befehl nicht Folge leisten."


Sie wich leicht zurück und ich nutzte die Gelegenheit und ging in das Foyer. Ich wartete darauf, daß sie mich in die Residenz geleitete. Sie sah noch immer verwirrt aus. Sie war entweder dumm oder sehr schlecht ausgebildet.


"Ihr -- Kommandant...?" wiederholte sie und ich erstickte ein irritiertes seufzen.


"General Penthesilia. Sie sagte mir, heute Abend hierher zu kommen --"


"Warten Sie -- sie hat Sie eingeladen?" bellte das Mädchen überrascht.


"Nein -- sie BEFAHL mir herzukommen," korrigierte ich sie. "Ist sie... bereits hier?"


Sie zuckte mit dem Daumen über ihre Schulter. "Ja, sie kämpfen gerade um die Schnittchen da hinten. Das ist ein ziemlich merkwürdiger Akzent, den Sie da haben."


Nicht nur, daß sie abgeneigt war, ihren Job ordentlich zu machen und mich zur Party zu geleiten, sie war auch noch unverschämt neugierig. Ich war entschlossen einige harsche Worte mit ihren Arbeitgebern zu wechseln. "So ist es wohl," versetzte ich mit einem mürrischen Seufzer. "Ich bin im Krüger Distrikt im südlichen Afrika geboren und in England ausgebildet. Wenn es Ihnen jetzt nichts ausmacht, wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn sie mich bei dem General und ihrer Familie anmelden würden, bevor sie glaubt, ich würde mich zu der Party verspäten...?


Das Mädchen zuckte die Schultern, machte eine nachlässige Geste, und drehte sich von mir fort. Ich nahm das als Zeichen, daß ich ihr folgen sollte. "Wasauchimmer, Alter," grummelte sie vor sich hin. Im Umgangston fragte sie "Also, Sie arbeiten für meine Oma, ja? Wie läuft das so?"


Ich hielt auf der Stelle an, als wäre ich auf eine Wand geprallt.


"O-Oma?" widerholte ich. Sie drehte sich um sah mich über ihre Schulter her an.


"Ja. Das sagte ich --"


Der General. War ihre Großmutter. Das war keine Bedienstete. Das war --


Ich konnte fühlen, wie ein Stottern aus mir hervorbrechen wollte. Meine Kehle krampfte sich fest zusammen bei dem Versuch es einzusperren und versagte -- es quiekte trotzdem hervor. "Der -- Der G-General ist I-Ihre G-g-g-GROßMUTTER? Das bedeutet, Sie sind -- Das macht Sie -- S´Sie sind m-meine... Oh, lieber Himmel, Ich wußte es nicht! Vergeben Sie mir, b-bitte! W-wo sind nur meine M-manieren!"


Ich brach auf dem Fußboden zusammen zu einem unterwürfigen kauern vor ihren Füßen. Sie tat einen schnellen Hüpfer rückwärts um mich nicht zu berühren. Ich kann nicht sagen, daß ich es ihr verübelte.


"Was machen Sie da unten?" verlangte sie zu wissen.


"Kriechen, Herrin, " wimmerte ich in das Parkett. So viel für den ersten Eindruck.


"Stehen Sie auf," sagte sie, "Sie sind jetzt in Amerika. Wir machen sowas hier nicht!"


"Ihre Großmutter -- ich meine, Der General -- versicherte mir, daß sie es machen. Entschuldigt, wenn ich meine Augen abwende, meine Herrin..."


Eine andere Stimme kam dazu, viel kleiner sowohl in Ton und Lautstärke. "Kathy, sie wollen jetzt -- oh! Wer ist denn dieser arme Kerl?"


Die Hyäne seufzte und sagte, "Er arbeitet für Oma Penny. Er hat so viel Angst vor ihr, daß er in Unterwürfigkeit verfiel, als er herausfand, wer ich bin."


Die kleine Stimme -- die, wie ein verstohlener Blick offenbarte, zu einer niedlichen kleinen Waschbärendame gehörte -- sagte, "ähm, um fair zu sein -- Deine Großmutter IST ziemlich furchterregend."


Eine weitere Stimme, diese war papiern und männlich, mit einem kleinen lispeln, fügte hinzu, "Ja -- die hat diese ernste Darth Vader Ausstrahlung an sich."


"Ach, ich weiß," kicherte die Hyäne, "wir haben sie alle unsere Antwortbeantworter besprechen lassen -- es reduziert wirklich die unerwünschten Anrufe!"


"Ich werde ihr erzählen, daß Sie das gesagt haben!" schnappte ich trotz alledem. "Ma'am." füge ich noch hinzu.


Die Hyäne schnaubte, bückte sich herunter, fasste mich an der Hand und zog mich auf die Füße. Ich bemerkte, daß sie ein wenig größer war, als ich und etwa 10 Pfund schwerer. Ich richtete meine Brille und hielt mein Gesicht abgewandt, teilweise aus Respekt und teilweise aus Verlegenheit. Sie hatte drei Begleiter bei sich -- den Waschbären, eine Boa constrictor und einen großen, schlanken Tiger. Der Tiger trug eine Halbbrille auf der Schnauze, was ihm einen sehr professoralen Anblick verlieh. Die Hyäne -- Kathryn -- stellte sie vor.


"Helen, Bo, Scooter -- ich möchte Euch... um, entschuldigen Sie, aber ich habe Ihren Namen vergessen...?"


"Ich schnippte gegen meine Stirnlocke. "Ich, äh, habe Ihnen meinen Namen nicht genannt."


Ich mußte diese Situation auflösen, also stählte ich meine Nerven, riss mich zusammen und stand vor ihnen als Lieutenant der Hyänenbrigade, und nicht als ein gedemütigter und ungeschickter junger Mann, der gerade einen massiven sozialen faux pas begangen hatte. "Meine Familie ist sehr traditionell und sie gaben mir einen afrikanischen Namen -- Yeye Ambaye Mpasuo Kooni Katika Usiku. Es, äh, bedeutet 'Er, der Kehlen in der Nacht aufschlitzt'." Ich pausierte, um das einsinken zu lassen. "Aber ich ziehe es vor, meinen weniger schaurigen westlichen Namen zu verwenden, wenn ich mich unter zivilisierten Leuten befinde."

Sie hob eine Augenbraue. "Und der wäre?"


Ich sah in ihr Gesicht und streckte meine Schultern. "Frederick Krüger." verkündete ich.


Aus irgendeinem Grund lachte der Tiger. Die Hyäne stieß ihm mit einem Ellbogen in die Rippen.


Ich war einem Tiger noch nie so nahe. Er war eineinhalb Köpfe größer als ich. Er war ziemlich imposant, trotz seiner Brille, dem Oxford Hemd, und der Khakihose. Ich sah, daß er und das Mädchen sich schon lange kannten. Oh je. Das könnte peinlich werden... nun, sogar noch peinlicher...


"Also -- Frederick -- was machst Du denn für Kathys Großmutter?" fragte er, als wir den Korridor entlanggingen, dem Geräusch von Stimmen entgegen, die in einem hitzigen Gespräch waren.


Ich hatte keine Ahnung, was Der General und Madame Fisi ihnen bereits erzählt hatten, aber ich nahm an, daß sie sie inzwischen in alles eingeweiht hatten. "Ich bin ihr Adjutant -- eigentlich ihr Sekretär. Kein sehr glamouröser Job, aber ich arbeite gerne für Den General und Seine Königliche Hoheit --"


Ich erkannte, daß ich einen weiteren schrecklichen Fehler gemacht hatte, als sie anhielt und mich fragend ansah. "Wer?"


"Ich denke, er meint Deinen Opa Reggie," riet Helen.


"Oh -- er meinte bestimmt so was wie "Fresh Prince," eine Art hip-hop Spitzname!" Kathryn lachte.


"Oder weil er die Hälfte der Zeit "high" ist!" schnaubte der Tiger, Scooter. Sie glucksten alle über dieses Bonmot.


"Äh, Leute...?" unterbrach die Schlange und sah mich an, "-- er lacht nicht."


"Sie... meinen, Sie... wissen nicht...?" verkündete ich beschämt.


Mir war übel, als würde ich mit einer außer Kontrolle geratenen Achterbahn fahren. Alle meine sorgfältig vorbereiteten Pläne wie dieser Abend verlaufen sollte, gingen in Flammen auf -- wie ich in meiner eleganten Uniform eintreffen würde, mit den Goldaugen auf den Epauletten, die anzeigten, daß ich in dem persönlichen Stab Des Generals war, wie ich auf der Party angekündigt würde, wie meine Verlobte in ihrem Sonntagsstaat aussehen würde, wie wir zusammen tanzen würden... ok, das war aus "Die Schöne und das Biest" gestohlen, aber trotzdem viel besser, als diese stümperhafte Blamage --!


Um die Sache noch schlimmer zu machen, erschien der Prinz selbst an meiner Schulter, mit Bieratem und sagte, "Yo, Holmes! Wat habich Dir jesach, von wejen meine Fammillie de Wahheit saache?"


Ich zuckte zusammen. "Da-a-s ich das nur im äußersten Notfall dürfte...?"


Und dann war da Der General. Sie fasste mich im Genick und forderte, "Du. Was hast Du ihnen erzählt?"


An diesem Punkt war ich soweit, mir in die Hose zu machen. "Nichts, wangu malkia!" versicherte ich Ihr mit dem quieken eines sterbenden Kaninchens. Mein Kragen war außergewöhnlich eng geworden.


"Gut," rumpelte sie, mich loslassend, "belaß es dabei."


"Warte mal," unterbrach Kathryn, und zeigte überhaupt keine Furcht, sogar, als ihre Freunde vor ihrer drohend aufragenden Großmutter zurückwichen, "Was ist hier los? Worüber spricht er da? Wer ist dieser 'Königliche Hoheit' Typ?"


Die ganze Familie hatte sich jetzt im Blickfeld versammelt, ein Gedränge von verwirrten und aufgeregten Gesichtern häufte sich in dem gewölbten Gang zum Wohnzimmer. Ich sah Madame Fisi eine schneidende Geste mit ihrem Finger über ihre Kehle machen und ich stellte mir vor, es währe ein Vorschlag an Den General, was sie mit mir tun sollte.


Kathryn, mit ihrem Rücken zu Fisi, sah es nicht. Ihre Aufmerksamkeit war auf Den General gerichtet. Sie hatte ihre Knöchel in die Hüfte gestemmt, richtete einen Arm auf mich und verlangte, "Und wer ist dieser Typ? Warum hast Du ihn zu meiner Party eingeladen?"


Ich sah Reginald und Penthesilia einen langen Blick wechseln.


"Ähem," sagte Der General langsam.


"Ähem," fügte Reg hinzu und fummelte an seiner Mütze.


Die Dielenuhr tickte.


Dann warf Reg seine Arme hoch, lachte sein rostiges, irres Lachen und sagte, "Ich bin der Sohn der Fürstin von Rackenroon, was Dich zu ihrer rechtmäßigen Erbin macht. ÜBERRASCHUNG! Alles Gute zum Geburtstag, Kätzchen!"


Fisi zuckte und rollte sich zu einem Ball zusammen und die anderen zeigten verschiedene Ausdrücke von Schock und Verwirrung. Ich sah Penthesilias Arm ausholen, um den Kopf ihres Ehemannes in das nächste Zimmer zu klatschen.


Dann lachte Kathryn.


Sie lachte und lachte, und es klang wie die Niagara Fälle, echote durch die weitläufige Zentralhalle und hallte von den antiken eichernen Dachbalken wieder. Der Rest der Familie tauschte nervöse und verwirrte Blicke aus und ein paar begannen selbst zu kichern.


"Nein, ernsthaft jetzt!" sagte sie, ihre tränenden Augen mit einem Handgelenk trocknend. "Opa, Du machst uns doch nur wieder was vor, von wegen Prinz und so, richtg --?"


"Nein," sagte Reggie, mit verletztem Nachdruck, "wir wollten es Dir später am Abend erzählen -- deswegen ist Louie hier. Er ist den ganzen Weg von Afrika gekommen, mit einem Brief meiner Mutter an Dich --"


Sie hörte abrupt auf zu lachen und starrte ihn an.


Sie wußte es nicht. Ich wußte es, ihre Großeltern wußten es, aber sie und ihre Freunde waren noch völlig unwissend. Am Ende dieses Abends würde sich ihre ganze Welt für immer geändert haben. Sie tat mir in dem Augenblich so leid.


"Du... meinst... wir sind... königliche--?!" sie atmete vor Erstaunen.


"Nah, nich g'nau," sagte Reg, und kratzte nervös die Seite seines Halses. "Meine olle Dame hat mich enterbt... Unnefähr zur selbn Zeit als ich auf mein'n Anspruch auf'n Thron verzichtet hab."


Ich stand nahe genug neben ihr, um zu bemerken, daß ihr Auge zu zucken begann. Ich entschied, daß neben ihr zu stehen vielleicht nicht der sicherste Ort in diesem Raum war und machte mich folglich langsam davon.


Langsam mahlte sie die Worte heraus, "DU...HAST... AUF... DEINEN... ANSPRUCH... VERZICHTET..."


Reg versuchte ein Lachen. "Ja, Ich wollte wieso nie nich wirklich Prinz sein. Ich wollte 'ne Band gründen und gewaltich aufn Putz haun. Mom hats verbotn un ich bin weggelaufen. Hab nen Haufen Kohle geliehen von nem Typen namens Pockets, und als ers wiederham wollte, hat Oma Penny ihn mir vom Hals geschafft. Türlich war se nich Deine Oma damals, heh-heh-heh, das kam späta... sie rettete mein Leben, un' --"


Plötzlich wurde Kathryns Blick leer. Ein tiefes Grollen kam von einem Ort tief in ihrem Inneren, ein Ort von dem ich hoffte nie dorthin gehen zu müssen. Es wurde lauter, als ihr Großvater weiter schwafelte bis es mit einem vollen Brüllen ausbrach. Es war als würde eine Rakete in der Halle starten.


Sie machte einen Satz auf Reginald zu. Sie fasste ihn am Kragen und schob ihn die die Wand hoch, auf eine Weise, die mich stark an ihre Urgroßmutter erinnerte. Mein Herz sank vor Entsetzen. So viel zum Mitgefühl.


"Du -- Du verrückter alter Kauz!" zischte sie in das zuckende Gesicht des alten Mannes und schüttelte ihn feste, "Nicht nur, daß Du vor Deiner Verantwortung davongelaufen bist, Du hast auch noch mein Geburtsrecht weggeworfen! Ich hätte Thronerbin sein können!"


Sie holte mit einer Faust aus, ihn zu schlagen und fror ein. Ihre Augen wurden rund und ich sah ihre Finger den Griff an Reginalds Kragen lösen. Dann umarmte sie ihren Großvater fest. Er sah ängstlich und verwirrt aus.


"Oh -- oh, was habe ich nur getan?" flüsterte sie voller Kummer. "Opa, es tut mir leid...! Geht es Dir gut? Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.!"


" Is schon gut," sagte Reginald undeutlich mit einem schulterzucken der Erleichterung, "Deine Oma macht ständig schlimmeres mit mir..."


Kathryn lachte kraftlos, richtete den Kragen und den gelösten Schlips ihres Großvaters. "Es ist ja nicht so, daß ich überhaupt Fürstin von Rackenroon werden möchte..."


Ich hob einen Finger, um ihre Aufmerksamkeit zu erringen. "Ahm... Sie möchten vielleicht abwarten, bis Sie den Rest der Geschichte gehört haben..." Eine Hand auf meiner Brust spreizend, verbeugte ich mich vor ihr.


"...Euer Gnaden."


(Fortsetzung folgt...)




Copyright by, Kathryn Garrison Kellogg

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