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Freds Tagebuch #3

Eintrag #3 Mein Tagebuch, von Frederick Usiku Krüger






"Mein erster Arbeitstag und ich steckte schon bis über beide Ohren in Schwierigkeiten -- und bei meiner Größe, braucht es nicht viel dazu. Ich wurde zurückgelassen, um die Angelegenheiten des Hofs zu regeln, während Ihre königliche Hoheit, die Fürstin, auf eine eilig organisierte Jagdsafari in den "Hinterhof" ging, wie sie das buschige unkartierte Land zwischen Kiyanti und dem Derchi Fluß nannte.


Ich wurde von einigen Ladies von Rang bestürmt -- Gräfin Vorashys, Gräfin Vorpal, Gräfin Vortex und Gräfin Vorginal. Diese ebenbürtigen Mörderinnen hielten sich selbst für einen Teil des inneren Zirkels der Berater Ihrer Hoheit, und sie schäumten, weil sie nicht nur zurückgelassen worden waren, sondern darüber hinaus auch noch mit einem, huch!, Jungen zu tun bekamen. Die Verachtung mit der sie mich betrachteten, könnte jemanden auf die Idee bringen, ich hätte noch mein Babyfell.


Sie verlangten zu wissen -- sie bestanden darauf, dass es ihr Recht wäre -- wo Ihre Hoheit wäre und unterhielten mich für eine geraume Zeit damit, sich über all die wichtigen Dinge zu beschweren, die sie mit ihr diskutieren wollten, was die Herrschaft des Landes im Ganzen betraf, den Hof insbesondere und ihren Terminplan, um genau zu sein. Ich widerstand den vernichtendsten Salven ihrer Entrüstung mit unnachgiebiger Ruhe, obwohl meine Eingeweide sich zusehends in Wasser verwandelten, oder etwas sehr ähnlichem. Sie waren alle viel größer als ich und hatten alle zusammengenommen vielleicht einen kompletten Satz Gesichtsteile. Und keine von ihnen war sehr vertraut mit Zahnbürsten.


Ich ließ sie schreien und brüllen, mit dem Glauben an das Sprichwort, daß selbst der schlimmste Hurricane sich irgendwann legt. Aber Hurricanes kommen nicht im Quartett und sie bestärkten sich gegenseitig mit großer Energie in ihrem Zorn, wechselten sich ab -- sobald eine nachließ, übernahm eine andere den verbalen Stab und fuhr fort mich damit zu verprügeln.


Nach einer Weile, ich bemerkte -- aus einem - noch - unbekannten Grund -- daß sie mich nicht körperlich angreifen würden und ich begab mich in einen Zustand zynischer Distanziertheit. Ich hörte auf, dem Inhalt ihrer Worte zu folgen und ließ ihre knurrenden Stimmen zu dem brüllen einer aufgewühlten See verschmelzen, die über den Felsen wusch, der meine Unbewegtheit war. Ich starrte sie unbewegt an, Kopf hoch, Kinn ruhig, die Pfoten hinter meinem Rücken verschränkt und endlich -- ich denke, eine Stunde war vergangen, nachdem, wie die Schatten sich fortbewegt hatten -- begannen sie zu einer wiederwilligen Stille zu erlahmen. Sie hatten erkannt, daß ich entweder nicht vor ihrem Furor zusammenbrechen und den Standort der Fürstin verraten würde, oder daß das Essen bald serviert würde und ihre Kiefer zu müde zum kauen wären, wenn sie so weitermachen würden.


Mit ein paar weiteren gemurmelten Drohungen von "Ihre königliche Hoheit wird davon erfahren, Du unverschämter Lümmel!" drehten sich die Gräfinnen gemeinsam um und entfernten sich aus dem Audienzsaal.


Ich lauschte, bis das Geräusch ihrer schweren, gestiefelten Schritte komplett verhallt war.


Dann fiel ich in Ohnmacht."





Copyright by Kathryn Kellogg, geb Garrison


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