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Freds Tagebuch #34.5

Eintrag #34 Teil 5 Mein Tagebuch, von Frederick Usiku Krüger





Als wir am Flughafen ankamen, ließ ich Taffy am Frachtterminal raus, mit detailierten Anweisungen, wohin ich unser Gepäck geschickt haben wollte und befahl ihr, am "international check in" zu uns zu stoßen. Ich schaltete die Truhe aus, lud all unsere gößeren Gepäckstücke auf einen Hubwagen und ließ den Korporal es in das Gebäude schieben. Dann fuhr ich ein paar Male um den Flughafen und hoffte, daß Kathryn zu sich kommen würde.


Endlich lief alles nach Plan. Ein weiches Stöhnen vom Rücksitz wurde zu einem Gähnen und dann zu einem hektischen Krabbeln. Sie schob ihr verschlafenes Gesicht über den Sitz und verlangte zu wissen, "Wo zur Hölle bin ich?"


"Am Flughafen, Ma'am," sagte ich ruhig mit Erleichterung. "Ich habe mir die Freiheit genommen, Sie zu entführen, als Sie schliefen. Damit konnten wir all die langwierigen Abschiede vermeiden."


"Flughafen? WAS? Warum sind wir am Flughafen? Und warum schmeckt mein Mund so schlecht?" Sie schmatzte mit den Lippen und versuchte ihre Zunge mit den Zähnen zu kratzen.


Ich steuerte das Auto zu einer leeren Stelle am Bordstein. "Ich wurde über einen Notfall in Rackenroon informiert, der unsere sofortige Abreise erfordert," sagte ich ihr, öffnete den Kofferraum und verließ das Auto. Sie stolperte mit den Armen rudernd hinter mir her.


"Flah-bra-baah? Gehen? Ich kann doch nicht SO in ein Flugzeug steigen!"


Ich nahm eine graue Stofftasche aus dem Kofferraum und gab sie ihr. "Ich habe mir die Freiheit genommen, diese Tasche für Sie zu packen. Sie können sich im Waschraum der ersten Klasse umziehen."


Sie drückte die Tasche an sich und sah mich finster an, während ich mein eigenes Gepäck auslud. "Oh -- dann suchst Du jetzt die Kleidung für mich aus?"


"Seien Sie dankbar, daß Sie sich noch selbst anziehen können," erwiederte ich ruhig, ohne sie anzusehen. Ich schloß den Kofferraum und nahm meine Taschen. "Benutzen Sie bitte auch die Zahnpasta."


Ich übergab die Schlüssel einem Bediensteten und befahl ihm, das Auto zum Vermieter zurückzubringen. Er warf Kathryn einen befremdeten Blick zu und bewegte sich aus ihrem Wind. Ich gestehen, daß eine Hyäne zu sein eine größere Toleranz für schlechte Gerüche mit sich bringt, aber ich atmete schon seit einer Weile durch meinen Mund.


Wir betraten das Flughafen Terminal. Ich besorgte einen Trolley und legte die Taschen darauf, während Kathryn verloren und verwirrt aussah. "Ich dachte, Sandy sollte mit uns kommen --?"


Ich habe sie kontaktiert und informiert. Sie sollte uns eigentlich hier treffen --"


"DU ELENDER SCHWEINEHUND!" Das Bellen echote durch die Halle. "WAS FÄLLT DIR EIN, MICH UM DREI UHR MORGENS AUFZUWECKEN?!"


"Ah. Da ist sie ja," stellte ich fest.


Fräulein Sandy kam auf mich zu mit entblößten Zähnen und Krallen und ich hielt beide Hände in die Luft. "Ich möchte mich für die Planänderung entschuldigen, Ma'am, aber ich versichere Ihnen, ich hatte keine Wahl."


"Was ist so verdammt wichtig, daß wir heute aufbrechen müssen?" wollte sie wissen. "Ich mußte Daves Schwester anrufen, damit sie kommt und sich um die Kinder kümmert --"


"Es steht mir nicht frei, die Umstände zu diesem Zeitpunkt zu diskutieren," sagte ich ihr, während ich versuchte, sie zu den Check-in Schaltern zu drängen, "aber ich weiß von ganz oben, daß, wenn wir nicht direkt Richtung Rackenroon aufbrechen, es fürchterliche Konsequenzen haben wird.


"Es wird schreckliche Konsequenzen haben, wenn ich nicht sofort einige Antworten von Dir bekommen, Vierauge," knurrte Sandy mich an. Sie schien kein Gepäck außer einer Schultertasche und einer kleinen grünen Börse bei sich zu haben. Vielleicht mit einer Kreditkarte, sie dachte wohl, sie würde nichts außer dem brauchen.


"Ich muß mich umziehen," sagte Kathryn. Ich drehte mich zu ihr um.


"Äh, vielleicht sollten Sie warten, bis Ihr Leibwächter eintrifft," schlug ich vor. Ich wollte ungern eine von ihnen alleine lassen und ich wollte sie bestimmt nicht zusammen in den Waschraum gehen lassen -- sie würden sich vielleicht ein Ausbruchmanöver einfallen lassen. Korporal Taffy könnte sie dort drin wenigstens im Auge behalten.


Kathryn zwinkerte vor Überraschung und Verwirrung. "Ich dachte, Du wärst mein Leibwächter?"


Sandy machte einen angeekelten Schnaufer und verschränkte ihre Arme.


"Äh, nein, Ma'am. Sie ist von der Brigade. Die Situation... erfordert etwas zusätzliche Sicherheit."


Sie akzeptierte diese Erklärung. "Hah. Ich habe einen Leibwächter --"


"Äh, ja, wenn man so will," stimmte ich zu, als Korporal Taffy sich von der Menge löste.


"Oh, Sie sind erwacht!" stellte sie erfreut fest und zog ihr Schwert. Jedermann in unserer unmittelbaren Umgebung stob von ihr fort, einige kreischten um Hilfe, aber sie ging nur auf ein Knie und sagte zu Kathryn, "Darf ich, irgendwie, Ihnen mein Schwert anbieten, meine F -- BOAH!!" sie würgte. "Das ist aber ein mächtiger Gestank, den sie da von sich geben!"


Sandy schnaubte und kniff sich den Schnauzenrücken. "Typisch," murmelte sie.


Zur gleichen Zeit betrachtete Kathryn die eifrige junge Hyäne mit verengten Augen. "Ja, ich weiß... eine lange Geschichte." Sie war mir einen angeekelten Blick zu.


Taffy kam auf die Füße, steckte ihre Waffe in die Scheide und sagte entschuldigend, "Ich habe irgendwie diesen unkontrollierbaren Drang mich auf ihnen zu wälzen, Ma'am..."


"Ich wasch mich wohl besser," knurrte Kathryn und drehte sich auf der Stelle um.


"Ich begleite Dich," sagte Sandy.


"Korporal, begleiten Sie die Damen," befahl ich.


"Wir brauchen keine Hilfe," sagte Sandy bedeutungsvoll.


"Ihre Großmutter glaubt es aber," versetzte ich mit Nachdruck. Die Schwestern sahen sich an.


"GUT. Wie auch immer." zischte Kathryn. "Ich will nur eine verdammte Dusche..."


Taffy sah mich unsicher an und ich nickte und bedeutete ihr ihnen zu folgen. Sie salutierte und marschierte hinter ihnen her.


Ich nutzte ihre Abwesenheit, indem ich unsere Taschen eincheckte und die Bordkarten erhielt, kaufte auch ein extra Ticket für den Korporal, zumindest bis zu unserem ersten umsteigen. Einen bewaffneten Wächter dabei zu haben, würde mit Sicherheit zu viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen, aber ich hatte einfach nicht genügend Zeit, um mir einen Alternativplan auszudenken. Ich schätze ich hätte sie sich Zivilkleidung kaufen lassen können in den Flughafengeschäften, aber das hätte mehr Probleme bereitet als es gelöst hätte. Der Gedanke, sie zurückzulassen, kam mir auch in den Sinn -- als vorgesetzter Offizier hätte ich ihr befehlen können, zur Basis zurückzukehren -- aber ihre Unterstützung konnte noch nützlich werden. Und wenn Madame Fisi sie zu mir geschickt hatte, dann wollte ich sie nicht beleidigen, indem ich Taffy zurückschickte. Ich war mir sicher, sie hatte einen sehr überzeugenden Grund den Korporal zu uns abzustellen.


Ich kaufte eine Tasse Kaffee und fand eine Sitzbank neben dem Waschraum der Erste Klasse Lounge, wo ich auf die Hyänen wartete. Als mein Telefon klingelte, fürchtete ich für einen kurzen Moment, es wäre Korporal Taffy, die mir sagte, die Mädchen hätten sie überwältigt und wären entkommen, aber es war schlimmer -- es war meine Mutter. Ihre Stimme klang angestrengt vor Panik.


"Usiku --! Wo bist Du?"


Mit einer Stimme, so müde, wie ich mich fühlte, sagte ich ihr, "Ich habe Sex mit einer billigen Prostituierten, Mutter."


Sie hustete und prustete und mit einer Stimmlage, die nur Hunde hören können, schrillte sie "WAAS?!"


"Hättest Du es vorgezogen, ich hätte eine teure Prostituierte angheuert, Mutter?" fragte ich gelangweilt und nahm einen Schluck Kaffee. "Ich dachte, meine Sparsamkeit würde Dir gefallen."


"Usiku --!" sie rang um Luft, "Bist Du betrunken --?"


Ich seufzte, "Unglücklicherweise nein, Mutter."


"Werd nicht frech," knurrte sie. "Nur weil Du achttausend Meilen entfernt bist, heißt das nicht, ich kann Dich nicht bestrafen! Der Hausmeister der Suite hat mich gerade kontaktiert, um mir zu sagen, daß der Schlüssel zurückgegeben wurde und das Appartment verlassen ist. Was machst Du?"


Ich war ein wenig verletzt, daß sie mir nicht glaubte, das mit der Prostituierten, meine ich.


Natürlich konnte ich ihr nicht die Wahrheit sagen.


"Der Plan wurde geändert," sagte ich knapp. "es ist mir nicht gestattet, weiteres bekannt zu machen. Ma'am."


"Ich bin Deine Mutter," stellte sie ärgerlich fest. "Ich bin die Einzige, der es erlaubt ist, Deine Pläne zu ändern, Usiku --"


"Ich fürchte, Sie wurden ausgestochen, Madame Krüger. Diese Leitung ist nicht sicher. Ich muß Schluss machen --"


"Usiku --! Erzähl keinen Unsinn!" Ich konnte jetzt einen Hauch von Furcht spüren, wie er in ihre Stimme kroch. "Was ist da los? Wo sind --"


"Dies ist Brigadeangelegenheit, Ma'am." stellte ich fest. "Ich muß gehen. Auf Wiedersehen."


Und ich schaltete mein Telefon aus und ließ es in meine Tasche gleiten.


Ich seufzte, hob die Brille und rieb mit den Fingerspitzen meine Augen. Ein Kopfschmerz pochte gegen die Innenseite meines Schädels und mein Magen begann zu knurren. Ich bezweifelte, daß dieser Tag so bald besser werden würde.


*


Als die Hyänen zurückkehrten, hatte Kathryn die Kleidung angelegt, die ich für sie ausgesucht hatte, aber ihre Stimmung hatte sich nicht gebessert. Offensichtlich gab es in der Lounge keine Duschen und sie hatte sich mit einem Paket Nasstücher reinigen müssen, die Sandy ihr von einem überteuerten Apothekenkiosk gekauft hatte.


Ich muß sagen, sie sah einnehmend aus in ihren Safariklamotten, obwohl sie darauf bestand, daß die Reithose "ihren Hintern groß aussehen ließ". Zu mir selbst sagte ich - nein, zehntausend Dinky Donuts ließen ihren Hintern groß aussehen.


Ich reichte ihnen die Bordkarten. Sandy kontrollierte ihre Schultertasche und ich trieb sie zur Sicherheitsschleuse.


Natürlich löste Korporal Taffy sie aus. Sie sah etwas überrascht aus, als der Beamte ihr befahl ihre Waffen abzugeben -- zu Hause kann ein Brigadier gehen wohin sie will, voll bewaffnet, hauptsächlich, weil sie voll bewaffnet war.


Als sie nach drei oder vier Durchgängen und praktisch nackt ausgezogen, immer noch Alarm auslöste, mußte ich ihr sagen, daß wir nicht länger auf sie warten konnten und entließ sie aus unseren Diensten. Sie sah bestürzt aus, als ob sie in ihrem Dienst versagt hätte, aber wir hatten keine Wahl. Ich hörte, wie unser Flug zum Einsteigen aufgerufen wurde und so ließen wir sie dort in Diskussion mit den Sicherheitsleuten.


Die Mädchen waren nicht sehr froh darüber, daß die Sitze ganz hinten im Flugzeug waren. Ich sagte ihnen, daß wir versuchten bedeckt zu bleiben; Sandy grummelte "Ich wette, das ist nicht das Einzige, daß Du versuchst bedeckt zu halten."


Sobald wir auf unseren Plätzen saßen, zog Sandy ein kleines Tablet aus ihrer Handtasche und die beiden beugten sich darüber, sprachen leise miteinander und ignorierten mich. Mir blieb nur, aus dem Fenster zu sehen. Eine Welle von Müdigkeit überwältigte mich beinahe. Als das Flugzeug endlich begann, sich die Startbahn entlangzubewegen und die Motoren aufheulten um es in die Luft zu heben, konnte ich endlich aufatmen; meine Mission hier war erfolgreich beendet und ich war auf dem Weg nach Hause.


Und das war der allerletzte Platz, an dem ich sein wollte.




Copyright by, Kathryn Garrison Kellogg


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