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Freds Tagebuch #36.1

Eintrag #36 Teil 1 Mein Tagebuch, von Frederick Usiku Krüger






"Ich denke, ich werde nicht regelmäßig in dieses Tagebuch schreiben können, jetzt wo wir in Rackenroon angekommen sind. Ich werde versuchen, knappe Zusammenfassungen der täglichen Ereignisse zu geben, aber es gibt nicht viele Gelegenheiten mehr aufzuschreiben als bloße Notizen.


Nach einer sehr harten Landung auf dem Kilbasa Flughafen -- der Pilot mußte eine Runde drehen und mehrere Versuche machen und ging fast über das Ende der Rollbahn hinaus, welche jemand in seiner unendlichen Weisheit an den Rand einer Schlucht plaziert hatte -- trafen wir Trader Horn... und eine Karawane von Idube Trägern die genügend Ausrüstung trugen, daß es für eine Safari von zwanzig Personen reichte. Wenn es das ist, was Ihre Hoheit aus einer kurzzeitigen Vorwarnung machen konnte, dann bin ich froh, daß ich ihr nicht mehr Zeit gegeben habe um irgendetwas wirklich extravagantes zu planen


Kathryn und Sandy waren verärgert festzustellen, daß nicht nur unsere Reise noch nicht zu Ende war, sondern daß wir einige Tage über Land reisen würden um das Anwesen der Fürstin in Kiyanti zu erreichen -- anhand all der Campingausrüstung. "So nahe," seufzte Sandy, "und jetzt, Safari."


Unser erster Tag auf dem Boden von Rackenroon, war ereignisreicher als mir lieb war. Die Mädchen waren sehr hungrig, also schlug Horn vor, wir sollten uns in der örtlichen Gaststätte etwas zu Essen bestellen, obwohl er wußte, daß Kilbasa nicht sicher für uns war. Er schickte die Hauptgruppe der Idube voraus, um ein Camp zu errichten, hielt aber drei der stärksten Träger zurück, die uns als Reittiere dienen sollten. Er behauptete dann, daß die Köche in der Gaststätte versucht hatten, uns zu vergiften und ging zurück, um ein paar kurze Worte mit ihnen zu wechseln ("Pow!" "Sock!" und "Wham!" gehörten dazu). Ich bin nicht ganz sicher, ob sie wirklich einen Anschlag auf unser Leben vorhatten; das Essen schmeckte tadellos und es gab keine Nebenwirkungen bei uns, aber Hyänen sind sehr widerstandsfähig. Möglich, daß das einer der "kleinen Tests" war, die Ihre Hoheit für uns arrangiert hatte, wie sie mir angekündigt hatte.


Wir wurden auch von zwei Nashorn Bauernfängern belästigt, die uns etwas Geld abluchsen wollten, aber Sandy ist mit ihnen auf eine Weise fertiggeworden, die ihre Großmutter Penny stolz gemacht hätte. Sie hat sie sogar dazu gebracht ihr die Geldbörsen auszuhändigen und ihnen die Kreditkarten abgenommen, um sie davon abzuhalten uns zu belasten.


Nach all diesem Unsinn war ich froh, daß wir uns endlich auf den Weg machten. Kathryn fühlte sich nicht wohl dabei, auf dem Rücken von Araali zu reiten, dem Zebra, das Horn als ihren Träger ausgewählt hatte, aber ich versicherte ihr, daß das seine Arbeit wäre. Sie kam auf den Gedanken, daß die Idube Sklaven wären, hauptsächlich, weil Araali ihr erzählte, daß die Idube für die Fürstin arbeiteten und die Fürstin sie dafür am Leben ließ. Ich mußte ihr erklären, daß die Fürstin den Zebra ihren Schutz angeboten hatte, im Tausch für ihre Arbeitskraft, was nach Kathryns Befinden aus unserer Safari eine "Dienstreise" machte.


Ich war nicht glücklich damit, Horn als unseren Führer zu haben. Abgesehen von unsere eigenen persönlichen Streitereien, war ich nicht sicher, ob ich ihn trauen konnte und mein Unbehagen verstärkte sich, als er zu verschwinden schien, kurz bevor wir in Schwierigkeiten gerieten.


Als wir durch den Dschungel außerhalb Kilbasa ritten, wurden wir von einem Wegelagerer aufgehalten, einem arroganten schwarzen Leopard, der versuchte uns auszurauben. Glücklicherweise war er kein sehr heller Krimineller und ich konnte ihn mit einer simplen Ablenkung und einem unerwarteten Schlag überwältigen. Wir ließen ihn bis auf die Unterwäsche ausgezogen und gefesselt auf dem Pfad zurück, um ihn zu lehren, sich nicht mit Hyänen anzulegen. Ich denke, es glang mir auch, Fräulein Sandy mit meinen kämpferischen Qualitäten zu beeindrucken.


Nicht viel später wurden wir von einer Bande von Hauerhalunken gefangen genommen -- Warzenschweine, die zur berüchtigten Banditenkönigin Mama Ngiri gehörten. Wir wurden von unseren Trägern getrennt und mit vorgehaltenen Speeren in ihr Dorf tief im Wald gebracht, wo ein großer, blubbernder Kessel uns glauben ließ, daß wir an diesem Abend die Ehrengäste beim Abendessen wären -- mit Äpfeln in unseren Mündern.


Ihre Zahl war überwältigend und sie schienen mir für meinen Geschmack etwas zu eifrig mit ihren Speeren zu sein. Ich wußte, meine Brigadeuniform würde mir hier keine Sympathie einbringen. Versuchen, gegen sie zu kämpfen, wäre Selbstmord. Ich wurde von den Mädchen getrennt und hinter einige der Hütten gezerrt, geknebelt, meine Handgelenke fest mit Lianen gefesselt und ein Stab zwischen meinen Rücken und meine Ellbogen geschoben, um mich daran zu hindern, die Arme zu bewegen und mich zu befreien. Ein Halsband wurde mir umgelegt und ich wurde an einen Pfosten gekettet. In der Entfernung konnte ich Kathryns Stimme hören, wie sie sich panisch protestierend erhob und ich versuchte verzweifelt, den Pfosten herauszuziehen und sie zu retten vor welchem Horror auch immer diese Pygmäen ihr antun wollten.


Dann hielt einer meiner Wärter einen Huf hoch und sagte zu mir in perfekten, wenn auch akzentbehafteten englisch, "Entspann Dich. Sie kommen nur in den Whirlpool. Mama Nigiri möchte, daß niemand sie übertrifft in ihrer schlammigen Schönheit."


Ich hörte auf, an der Kette zu zerren und zwinkerte ihn dümmlich an.


"Mwf?" fragte ich durch den Knebel um meine Schnauze.


"Deine Fürstin hat Mama Ngiri gebeten, ein kleines Theater mit Euch aufzuführen," sagte er. "Sie möchte wissen, wie ihr Verhandlungen mit feindlichen Eingeborenen führt. Niemandem wird etwas geschehen." Er lächelte um seine Hauer herum und seine winzigen Augen glänzten. "Es sei denn sie provozieren es."


"Owf," nuschelte ich.


Das Warzenschwein runzelte seine Nase. "Aber sei ein guter Junge und lass es überzeugend aussehen, okay? Um der zerbrechlichen kleinen Blümchen willen." Ich erkannte, daß er Kathryn und Sandy meinte.


Er drehte sich um, ging um die Hütte und ließ mich alleine.


Nun, das erklärte sicherlich vieles, dachte ich. Kein Wunder, daß Horn sich rar gemacht hatte -- um Ngiris Jungs eine Chance zu geben uns gefangen zu nehmen.


Mama Ngiri kämpfte noch immer den Keiler Krieg. Ngiris Leute waren vor vielen Jahren von der Brigade in einer Schlacht, bekannt als "Die Schweinebucht" besiegt worden, als ein Heer von 10000 Warzenschweinen ins Meer getrieben worden waren. Das wurde später an dem Tag gefolgt von einem Geschehen, daß in Geschichten und Liedern als "Kotelett Hügel" erinnert wurde. Die Warzenschweine hielten weiter an ihrem Groll fest, waren aber machtlos sich zu rächen. Obwohl sie immer noch glaubten, die rechtmäßigen Herrscher der Maramasai zu sein, waren die Warzenschweine jetzt eine verarmte, unterworfene Spezies, die sich dem Diebstahl zugewandt hatte, um an harte Währung zu kommen. Die Fürstin musste sie gut bezahlt haben, daß sie bei ihrer kleinen Scharade mitspielten.


Und doch fühlte es sich irgendetwas nicht richtig an -- um genau zu sein, die Tatsache, daß ich ziemlich streng gefesselt war. Ich konnte die Lianen in meine Handgelenke schneiden spüren und mit dem Lederhalsband und dem Fetzen um meine Schnauze hatte ich Schwierigkeiten, zu atmen. Ich schritt vor und zurück, die Kette rasselte, als sie über den Boden hinter mir schleifte. Ich dachte über das nach, was das Schwein mir erzählt hatte.


Warzenschweine lieben den Schmutz und verabscheuen Sauberkeit, also machte es Sinn, wenn sie die Hyänen zwangen sich zu "erniedrigen" indem sie ein Bad nehmen mussten. Nun, wenigstens hätte Kathryn endlich die Gelegenheit, sich zu säubern. Ich wünschte beinahe, ich würde auch die Chance auf ein nettes Bad bekommen, aber die Tatsache, daß ich gefesselt war, ließ mich denken, daß die Wahrscheinlichkeit dafür recht klein war.


Ich hörte die Warzenschweine ein Hymne über ihre "Lebende Gottheit" zu singen, wie Mama Ngiri sich betiteln ließ. Sie war eine gewaltige Kreatur, ganz aus Elfenbeinhauern und Speckrollen, ein ganz und gar abstoßendes Biest. Sie hatte Goldringe durch ihre Nase und trug die Mähne eines Löwen als Kopfbedeckung. Außer dem und einem Rock aus Palmwedeln trug sie keine Kleidung, ihre vielen Brüste hingen wie halbleere Ledersäcke von ihrem Hals. Ich hatte sie schon einmal gesehen, bei einer Tributversammlung der Stammesführer und mich gewundert, wie ihre Beine ihre gewaltige Masse tragen konnten. Mein Verdacht war, daß sie überhaupt kein Warzenschwein war, sondern ein ausgewandertes Farmschwein, daß unter die Eingeborenen geraten war. Entweder das, oder ihr Vater war ein Flußpferd.


Der Gesang hörte auf und Mama Ngiris unmelodiöses Quieken hallte durch die Bäume. "Wieso seid ihr in meinen Wald eingedrungen, meine Hyänen Täubchen?" Ich strengte mich an, dem Gespräch zu folgen.


"Große Mutter von Vielen," begann Kathryn mit respektvollem Tonfall, "wir hatten nicht vor einzudringen. Wir sind Touristen, wir wurden von Banditen überfallen und haben uns verirrt. Wir hatten keine Ahnung, wo wir waren, bis Ihre Krieger uns gefangennahmen."


Ich nickte zustimmend. Ich hatte sie gut unterrichtet...


Ihre respektvolle Sprache mußte Mama Ngiri gefallen haben, weil die Rauberkönigin als nächstes sagte "Ihr müßt Ausländer sein, sonst wüßtet ihr, daß es für Hyänen den Tod bedeutet, in Mama Ngiris Land zu stolpern! Aber weil ich eine großzügige Königin bin, werde ich euch freilassen und von meinen Kriegern zur Grenze eskortieren lassen -- vorausgesetzt ihr versprecht niemals hierher zurückzukehren!"


"Damit habe ich kein Problem!" piepste Sandy.


"Ihr ehrt uns, Mama Ngiri," sagte Kathryn höflich. "Danke sehr."


Eine Gruppe Warzenschweine kam um die Hütte herum und umringte mich, die Speere bereit. Einer griff meine Kette, während ein anderer sie von dem Pfosten löste. Sie bedeuteten mir mitzugehen, indem sie grob an meiner Leine zerrten.


Ich mußte nicht "versuchen", es gut aussehen zu lassen; Ich widerstand dieser Demütigung mit allem, was ich hatte, grub meine Klauen ein und kämpfte gegen ihre Bemühungen, mich vor ihre Lebende Gottheit zu zerren, die sagte, "Allerdings -- wird dieser hier als mein Gefangener bleiben. Er trägt die Uniform meiner verhaßten Erzfeindin und wird mir ein feines Lösegeld bringen -- oder Belustigung für meine Krieger, falls sie entscheidet, ihn nicht auszulösen!" Und sie kicherte ominös, während ihre Herde vor Begeisterung quiekte.


Ich sagte mir immer und immer wieder, daß dies nur Theater war, ein Test für Kathryn; aber als sie meine Namen rief, war es wie ein Speerstoß durch meine Eingeweide. Ich traf ihre erschreckten Augen und versuchte, sie daran zu erinnern ruhig zu bleiben indem ich einen beruhigendes zischen durch meine Vorderzähne verlauten ließ.


Sie wollte zu mir laufen, aber Sandy legte eine Pfote auf ihre Schulter und hielt sie zurück. "Komm jetzt, Kath... lass uns gehen," drängte sie, als Ngiris Schweine sie umringten, um sie aus dem Wald zu eskortieren. Ich sah Kathryn niedergeschlagen zusammensinken.


Dann wirbelte sie zornig herum, ruckte sich von Sandy frei. "Mama Ngiri, ich muß protestieren!" rief sie und wehrte Sandys Versuche ab, sie aufzuhalten. "Nein -- lass mich das regeln!"


Sie stand vor dem Berg bösartigen Fleisches und sagte, "O große Mutter von Vielen! O großzügige Lebendige Gottheit! Ich beschwöre Sie, ihn mit uns gehen zu lassen! Er dient uns als Führer --"


"Er ist ein schlechter Führer, wenn er euch hierher geführt hat," schnaubte Ngiri spöttisch. "Eindringen von Fremden kann ich vergeben -- aber nicht das Eindringen eines Spions von Songween!"


Die Schweine buhten unheilverkündend. Ich bedachte sie mit einem Blick trotziger Verachtung.


Kathryn breitete ihre Arme aus. "O Lebendige Gottheit, er ist kein Spion --!" versicherte sie. "Er ist nur ein Angestellter, ein kleiner Buchhalter für die Brigade... er ist noch nicht einmal im Dienst. Wir haben ihn in Kilbasa angeheuert, damit er uns die Gegend zeigt -- wir dachten, die Brigadeuniform würde uns vor Dieben schützen!" Dann winkte sie herablassend in meine Richtung. "Und was kann ein dürrer, zu kurz geratener, kurzsichtiger Hyänenmann schon wert sein? Sie würden sich selbst erniedrigen, wenn Sie sich mit solch armseligen Summen abgeben, Mama Ngiri!"


Meine Hoffnung schwand. Das war es also, was sie von mir dachte, ja --? Dann kroch langsam ein Lächeln auf meine Lippen. Oh, ich hatte sie gut unterrichtet --! Meine kleine Schauspielerin war brilliant, improvisierte so überzeugend, daß ich es ihr selbst fast abgenommen hatte!


Wenn nur Mama Ngiri es gekauft hätte... "Nein, Du lügst. Er trägt die Uniform eines Lieutenants, mit hohen Ehren." Sie hatte meine Kette um ihr Handgelenk gewickelt und ruckte daran, zog mich zurück gegen ihren massiven Bauch. "Ich kann ihn nicht freilassen, wenn der Preis für seinen hübschen Pelz nicht bezahlt wurde!"


Kathryn sah verzweifelt aus. Ihre Stimme klang unsicher, als sie bat, "Bitte, Eure Immensheit -- wir wurden ausgeraubt, wir haben kein Bargeld --"


Sandy kramte in ihrer Börse, zog die beiden Kreditkarten hervor, die sie früher am Tag den beiden Nashörnern abgenommen hatte. Sie hielt sie mit heiterem Grinsen hoch.


"Nehmen Sie Plastik?" fragte sie.


Ich zuckte zusammen. Kathryn zwinkerte. Mama Ngiri polterte.


"MasterCard, oder Visa?" fragte sie, "Wir nehmen kein American Express."



(Fortsetzung folgt...)



Copyright by, Kathryn Garrison Kellogg






Ich fühle mich ein wenig an eine Szene aus dem zweiten Star Wars Film erinnert...Jabba the Hutt und die Prinzessin an der Kette, hehe.


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