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Freds Tagebuch #36.2

Eintrag #36 Teil 2 Mein Tagebuch, von Frederick Usiku Krüger





Zu den vielen geringfügigen Verbrechen, die von den Ngirianern verübt werden, gehört auch Internet phishing und deshalb -- so unwahrscheinlich es scheinen mag -- hatten sie einen Kreditkarten Leser in einer der Hütten. Als sie gingen, um die Karten zu plündern, entfernten sie mein Halsband und übergaben mich den Mädchen, die sich für das clevere Manöver beglückwünschten.


Sobald Kathryn meinen Knebel entfernt hatte jedoch, ließ ich sie meine Meinung über ihre Aktion hören. "Das hätten Sie nicht tun dürfen! Das war närrisch!" schimpfte ich.


"Gern geschehen," spottete Sandy.


"Sie verstehen nicht," erklärte ich gereizt, als Kathryn begann, meine Fesseln zu lösen. "Zum einen, Hyänen bitten niemals! Zum zweiten, es ist gegen Brigaderegel sich selbst in Gefahr zu bringen für einen gefangenen Kameraden -- besonders nicht für einen Mann! Ein gefangener Kamerad ist ein so gut wie toter Kamerad!"


Kathryn gefiel meine harte Kritik nicht. Als sie an den engen Lianenfesseln um meine Handgelenke zerrte, stellte sie fest, "Tut mir leid, Dich zu enttäuschen, Louie, aber so machen wir in den US von A es nicht. Wir lassen unsere Freunde nicht im Stich -- auf keinen Fall!"


Ich seufzte schlecht gelaunt und erstickte einen Aufschrei, als die Lianen in mein Fleisch schnitten. Es schien, als ob sie enger wurden, je mehr sie daran arbeitete.


Dann fügte sie in einem sanfteren Tonfall fort, "Außerdem... Ich könnte Dich nicht zurücklassen. Ich brauche Dich. Ich wäre verloren, ohne Dich."


Ihre Worte elektrisierten mich. Mein Herz setzte für einen Schlag aus. Was bedeutete das --? Über meine Schulter schauend und versuchend locker zu klingen, fragte ich, ".............oh...?"


Sie kicherte. "Aber sicher. Du bist der Einzige, der weiß, wohin wir gehen!"


Das enttäuschte mich. "Oh. Richtig," murmelte ich.


Von jeder weiteren Unterhaltung wurden wir von einem schrillen Schrei abgelenkt, der aus dem Warzenschweindorf kam. "DIESE KARTEN SIND NICHT GEDECKT! SCHNAPPT SIE --!!"


Weder Kathryn noch Sandy brauchten eine Extraaufforderung ihre Füße in die Pfoten zu nehmen, aber ich war immer noch unangenehm gefesselt, mit einem Stock, der meine Arme fixierte. Als Kathryn rief, "Louie! Louie -- wir müssen los!" rief ich zurück, "Aber ich kann so nicht rennen!"


Ein Pfeil verfehlte meinen Scheitel um wenige Zentimeter, so dicht, daß er durch meine Mähne zischte und mich davon überzeugte, daß ich es doch konnte.


Wir rannten blindlings, so schnell wir konnten aus dem Wald und über ein offenes Feld, die Herde der Warzenschweine war uns dicht auf den Fersen. Sie machten einen unglaublichen Lärm, schwangen Speere und schossen Pfeile ab, aber glücklicherweise zielten sie nicht sehr gut.


Unser längerer Schritt brachte mehr Abstand zwischen sie und uns und ich sagte den Mädchen, wohin sie sich wenden sollten, um wieder auf den Weg zu stoßen, den wir genommen hatten, als die Warzenschweine uns überfallen hatten.


Die Dinge sahen plötzlich schlechter für uns aus, als wir auf die steilen Klippen einer Schlucht stießen. "Wo ist die Brücke?" schnappte ich nach Luft, "Hier sollte eine Seilbrücke sein --!"


Sandy ging um mich herum. "Schweinzilla hatte recht -- Du BIST ein lausiger Führer! Wir müssen springen!"


Ich winkte mit dem Stock. "Ich kann so aber nicht schwimmen!" protestierte ich verzweifelt.


"Na, Du mußt es halt versuchen!" warnte Kathryn mich, als die Warzenschweine herangedonnert kamen, die Speere im Anschlag.


Sie hatten uns, mit den Rücken zur bröckeligen Kante der Klippen, schnaubend und keuchend und mit den rasiermesserscharfen Hauern knirschend. Wenn das alles nur Theater war, dann machten sie eine großartige Arbeit.


Sandy hing ihr Notizbuch um meinen Hals, und sie und Kathryn nahmen die Fäuste hoch um sich unseren Angreifern entgegenzustellen. "Du nimmst die hundert auf der Linken, ich nehme die hundert auf der Rechten!" sagte Kathryn kühn. "Wenn wir sterben, dann sterben sie auch!"


"Lass uns diesen Schweinen zeigen, wer unsere Omas sind!" stimmte Sandy durch zusammengebissene Zähne zu, "Für Penny und Fisi!"


Ihre Tapferkeit und Entschlossenheit angesichts der überwältigenden Übermacht war bewundernswert. Wäre ich frei gewesen, hätte ich ihnen beigestanden und wir drei hätten einen Kampf für die Geschichtsbücher geliefert. Obwohl, da wäre niemand gewesen, der unsere Heldentaten aufgezeichnet hätte. Die Geschichtsbücher werden von den Gewinnern geschrieben.


Die kleinen Wilden kamen näher, knurrend und schnaubend, Bosheit glitzerte in ihren winzigen Augen. Die uns am nächsten waren, stießen mit den Speeren nach uns. Hatten sie nicht die Nachricht bekommen, daß das alles nur gestellt war? Diese Speere schienen echt genug.


Die Spannung stieg. Das Patt würde nicht viel länger halten. Die beiden Hyänen waren angespannt und bereit, sich bis zum Tod zu verteidigen.


Ich dachte, ich sah eine Bewegung in den Büschen hinter den Warzenschweinen. Ein kleiner Stein segelte aus einem Gestrüpp und traf eines der Schweine auf die Schnauze. Er gab ein überraschtes quieken von sich, drehte sich um und schlug das Warzenschwein neben sich. Der bedankte sich dafür, indem er den ersten gegen zwei andere schubste und in wenigen Sekunden war die ganze Rotte in eine fürchterliche Schlägerei verwickelt und hatte ihre Opfer total vergessen.


"Streitsüchtige kleine Biester, nicht wahr?" bemerkte ich mit einem ironischen seufzen.


Die Mädchen begannen zu verstehen was passierte, als eines unserer Zebras sich von den Büschen löste, dicht gefolgt von zwei weiteren. "Kommt! Wir retten Euch!" ermunterte Araali uns.


Meine Begleiter bestiegen froh unsere Träger, nur ich hatte ein Problem. "Hey! So kann ich nicht reiten!" erinnerte ich sie. Ich wollte nur, daß sie mich losschnitten, aber sie dachten wohl, wir hätten dafür nicht genügend Zeit -- wie ein Paar Kosacken drehten sie sich herum und nahmen mich auf, eine an jedem Ende des Stocks und zusammen galoppierten wir fort von der Warzenschwein Fußtruppe.


Wenn Du denkst, das hätte nicht wehgetan, dann irrst Du dich.



*


Horn holte uns einige Momente später ein, auf allen vieren galoppierend. Er sagte, er wäre vorausgegangen, um den Weg auszukundschaften und als er uns nicht finden konnte, wäre er zum Camp gegangen, um uns zu suchen. Dann trafen die Zebras ein, die sagten, daß Mama Ngiris Bande uns gefangen hatte.


"Ich wollte schon Eure Rettung planen -- aber ihr scheint Euch selbst ganz gut geschlagen zu haben," fasste er zusammen.


Ich wußte, daß alles, was er ihnen erzählt hatte, absoluter Unsinn war, nach allem, was die Warzenschweine mir gesagt hatten, aber ich hielt meine Zunge im Zaum. Allerdings, sobald wir weit genug von Mama Ngiris Land entfernt waren, um einen Halt einzulegen, ließ ich ihn mein Mißfallen mit seiner Arbeitsleistung wissen.


"Das Alles ist Deine Schuld, Horn," knurrte ich, als er mich von meiner schmerzhaften Position zwischen den Zebras herunterhob. "Du hättest Deine Position überhaupt nicht verlassen sollen --!"


Horn blickte mich über seine lange Nase herab an und sagte gedehnt, "Oh, sieh einer an -- er hat einen Stock durch seine Arme, der zu dem in seinem Hintern passt!"


Kathryn rutschte von ihrem Zebra und kam zu mir, zog sanft den Stock aus meinen Ellbogen. "Lass ihn in Ruhe, Horn!" befahl sie scharf. "Er hatte einen schlimmen Tag."


Gelinde gesagt...


Mit einem weicheren Tonfall bot sie an, "Hier, lass mich die Fesseln lösen."


Ich dankte ihr mit einem Seufzer. Alles schmerzte, eingeschlossen meines Stolzes und meiner Würde. Ich fühlte, daß meine Handflächen klebrig waren vor Blut, meine Arme und Schultern schmerzten und mein Kopf summte, als hätte ein Nest zorniger Bienen ihr Lager in meinem Schädel aufgeschlagen.


Sie begann erneut, an den Lianen herumzuzupfen und ich zuckte und hielt meine Schmerzensschreie zurück. Sie wollte mich nicht verletzen, das wußte ich, aber die Fesseln hatten sich in mein Fleisch geschnitten und jedes zerren erzeugte scharfe Schmerzen. Ich biß die Zähne zusammen und versuchte, mein Unbehagen zu unterdrücken.


"Tut mir leid," murmelte sie, als sie arbeitete, "Diese Lianen sind wirklich eng... ich komme... gar nicht... rrrrgh! Wenn ich nur ein Messer oder sonstwas hätte, mit dem ich schneiden könnte!"


Bevor ich ihr sagen konnte, daß ich ein Klappmesser in meiner Tasche hatte, fiel sie hinter mir auf die Knie und begann an den Lianen zu kauen, meine Hände ruhig haltend, als sie mit den Fangzähnen hinter die Stränge fuhr und wiederholt zubiß, ihre scharfen Zähne benutzte, um die Fesseln zu durchbeißen. Ich schnappte vor Überraschung nach Luft, nicht nur wegen der altmodischen Methode, sondern wegen des Gefühls ihres warmen, feuchten Atems auf meinen Händen. Ich fühlte mich etwas benommen.


Sie hatte die Fesseln in zwei oder drei Sekunden durch und erlöste mich schnell davon. Ich rieb meine verwundeten Handgelenke als sie fröhlich sagte. "Das wars! Besser so?"


"J-ja, Ma'am. D-danke," widerholte ich unsicher.


Jetzt, wo ich frei war, wäre ich froh gewesen, wenn wir unsere Zebras bestiegen hätten und mehr Abstand zwischen uns und die Warzenschweine gebracht hätten, aber Kathryn stand vor mir und fragte besorgt, "Bist Du verletzt? Wie geht es Deinen Armen? Sind die Schultern in Ordnung? Roll die Ärmel hoch, ich will mir die Handgelenke ansehen --"


Während sie sprach fuhren ihre Hände und Finger meine Arme hoch und runter, offenbar auf der Suche nach Brüchen, fühlten sich aber wie zartes Streicheln für mich an. Sie wischte sanft meine unordentliche Stirnlocke aus meiner Brille, zog den Uniformkragen herunter, um zu sehen, ob der Lederstrick der Warzenschweine ein Mal hinterlassen hatte.


"Wenn sie Dich verletzt haben, dann werde ich..." murmelte sie.


Ich kam unsicher auf die Füße und versuchte mich ihren besorgten Fingern zu entziehen. "E-es geht mir gut!" versicherte ich ihr mit einem peinlich berührten Luftschnappen, "Bitte nicht --"


Da hatte sie schon meine Handgelenke erreicht und drehte sie herum. Das Fell war abgewetzt und die Haut bis aufs Fleisch abgerieben von den Fesseln. Sie schnappte vor Entsetzen und Sorge nach Luft.


"Oh, Louie --!"


"Es... ist nicht schlimm --" log ich und versuchte meinen Arm zurückzuziehen. Sie hielt ihn fest.


"Das könnte sich entzünden!" ärgerte sie sich, berührte es so sanft sie konnte, versuchte die Stücke von Borke und Schlamm aus der glitzernden rohen Wunde zu entfernen. Ich zuckte und versuchte erneut, mich zu befreien.


"Wir sind bald im Lager -- Ich werde mich ordentlich darum kümmern, sobald wir dort sind, versprochen!" sagte ich ihr, mit quiekender Stimme.


Sie sah mir ernst ins Gesicht. "Bitte -- lass mich nur das Blut und den Schmutz entfernen," darauf bestand sie ruhig. Zitternd hörte ich auf mich zu wehren.


Sie sah sich um, und da muß ihr aufgegangen sein, daß sie nichts hatte, mit dem sie die Wunde reinigen konnte. Ihr Schwester sprach abseits mit Horn. Statt ihre professionelle Hilfe zu suchen, hielt Kathryn meinen verletzten Unterarm zwischen ihren Händen, beugte sich darüber und leckte das verletzte Fleisch mit großer Vorsicht.


Ich hörte auf zu atmen. Es schmerzte -- natürlich schmerzte es -- aber es... es fühlte sich auch... richtig gut an. Wirklich, wirklich, WIRKLICH gut. Ich wünschte, sie würde meinen ganzen Körper ablecken, so gut.


Sie war dabei so zart, so langsam, so vorsichtig den Schmutz zu entfernen... und runterzuschlucken, anstatt es auszuspucken, wie sie hätte sollen... ihre Hände waren so weich, hielten meinen Arm fest, streichelten mich ruhig, als ich zu zittern begann... sie hatte die Augen geschlossen... ihr Atem war warm auf meiner Haut, wehte durch mein Fell... ihr goldener Kopf war nur Zentimeter von meinem Gesicht... und sie roch jetzt viel besser, nach ihrem Bad...


"S-sie m-müssen das nicht t-tun, Ma'am..." flüsterte ich mit erstickter Stimme. "Das... ist n-nicht sehr würdevoll...!"


"Halt still, ich versuche, Dich nicht zu verletzen," drängte sie mich zwischendurch.


"Oh, Sie v-verletzen mich nicht," versicherte ich sie mit einem bebenden Quieker. Ich legte meine andere Hand an meine schwitzende Stirn. "Es... fühlt... sich... wirklich... äh... wirklich... äh..."


Sie lächelte. Ich fühlte sie spielerisch an meinem Arm schnüffeln.


Mein Kopf schwamm. All die Gefühle, die ich für sie nach dem "Kuchenzwischenfall" Monate früher hatte, kamen mit Macht zurück, rauschten durch mich hindurch wie eine Flutwelle. Mein ganzer Körper schüttelte sich. Ich ballte die Faust, um meine Finger daran zu hindern ihren Hals zu berühren. Meine Beine wurden weich und ich wußte, daß ich nach zwei weiteren Sekunden vor ihr auf die Knie fallen würde und sie bitten würde mich zu nehmen, auf der Stelle, weil, wenn sie es nicht täte, ich explodieren würde.


Mit dem letzten Rest meines klaren Verstandes riß ich mein Handgelenk aus ihrem Griff und verbarg es unter meinem anderen Arm, so schnell herumwirbelnd, daß sie nicht sehen konnte, wie ihre Zuwendung mich aufgewühlt hatte. Mich laut räuspernd, sagte ich, "Diese Warzenschweine könnten jeden Augenblick zu uns aufschließen -- wir müssen wirklich aufbrechen!"


Ohne zu ihr zurückzuschauen, marschierte ich auf eine Gebüschgruppe zu, wo ich Zuflucht vor ihr fand, bis ich meine aufwallende Libido wieder unter Kontrolle hatte.


*


Ich beendete die Säuberung, die sie begonnen hatte und leckte mein verletztes Handgelenk. Als ich mein Taschentuch herumwickelte und den Knoten mit meinen Zähnen festzog, ging mir auf, daß ich etwas von ihrer Spucke aufgeleckt hatte. Statt es ekelhaft zu finden, seufzte ich bei dem Gedanken daran eine Art Kuß aus zweiter Hand mit ihr geteilt zu haben.


Ich wurde aus meiner Versunkenheit von Horns Stimme aufgeschreckt. "Ganz toller Plan, eh, Macho Nne?" fragte er, als er hinter mir auftauchte.


"Nenn mich nicht so," befahl ich ihm und runzelte die Stirn, als ich meine Ärmel über den Verband herunterrollte. So männlich wie es im englischen klang, in Swahili bedeutet es "Vierauge".


Er grinste, als er mir die Wasserflasche anbot, die er bei sich trug. "Warum nicht? Es könnte Dich bei den Damen beliebt machen..." Er wies mit dem Daumen auf die Mädchen und zuckte vielsagend mit den Augenbrauen.


"Ich möchte gar nicht beliebt sein bei den Damen," ich rümpfte die Nase, als ich den Stopfen aus der Flasche zog. "Schließlich bin ich ein verheirateter Mann, erinnern Sie sich? Und das bin ich seit ich in den Windeln lag. Ich habe das Mädchen nur nie kennengelernt..." fügte ich mit Ironie hinzu.


Er sah mir zu, wie ich einen Schluck nahm. "Wie viel haben Sie ihr von all dem erzählt?"


Ich konnte ihn nicht ansehen. "Ich... habe ihr gesagt, was sie wissen muß."


"Also im Grunde genommen gar nicht," riet er und legte die Hände auf die Hüften.


Ich drehte mich von ihm weg. "Halten Sie sich da raus, Horn. Sie ist meine Verlobte -- es geht Sie wirklich nichts an." Ich nahm einen tiefen Schluck.


Er deutete mit seinem Daumen auf seine Brust. "So lange ich für die Fürstin arbeite, geht es mich etwas an!" stellte er fest. Dann, mit einem warnenden Tonfall fügte er hinzu, "Und sie denkt, Sie wären mit dieser Sache völlig aus der Spur geraten -- bis hin zum Ausstellen eines Haftbefehls für Sie!"


Ich prustete den Schluck Wasser aus meinem Mund, den ich genommen hatte und wirbelte mit Schrecken im Gesicht zu ihm herum. Er drohte mir mit dem Finger. "Sie haben Glück, daß ich ihr das ausreden konnte. Sonst wäre Mama Ngiri das kleinste Ihrer Probleme!" Er senkte seine Augenbrauen und die Stimme. "Der General denkt, Sie kidnappen ihre Enkelinnen. Sie will Ihre Eier auf einem Teller, Kumpel!"


Ich fuhr mit dem anderen Handgelenk über meinen Mund. "Mich verhaften?" schnappte ich, "MICH verhaften --?! A-a-aber ich habe sie doch über die Planänderung informiert! Ich habe ihr zahlreiche Botschaften geschickt --!" Ich gestikulierte wild mit der Flasche und verspritzte den kostbaren Inhalt überall hin. "Ich habe ihr genau erklärt, daß ich verläßliche Nachricht über eine Bedrohung der Erbin bekommen habe, die erforderte sofort die Reise anzutreten --"


Dann warf ich den Kopf zurück und schüttelte meine Fäuste frustriert gen Himmel. "Liest die Frau denn ihre e-mails nicht?!"


Horn griff sich meinen verletzten Arm, drückte ihn und wand mir die Flasche aus der Hand. "Beruhigen Sie sich. Ich habe Ihnen gesagt, daß ich sie überzeugen konnte, kein Kopfgeld auf Sie auszusetzen," sagte er. "Ich erinnerte sie daran, daß Sie niemals etwas unüberlegtes tun würden."


Er wischte über die Flasche und nahm einen Schluck. "Offensichtlich hat Ihre Mutter den General angerufen und behauptet, Sie hätten die Erbin und ihren Ersatz gekidnappt. Der General sagte ihr, daß sie sich Sachen einbildet aber als sie keinen von Ihnen zu Hause antraf, drehte sie durch, rief die Fürstin an und hat Mordskrach geschlagen. Der Fürstin ist es gelungen, die Wogen zu glätten. Sie stimmte zu, Ihnen eine zweite Chance zu geben. Aber die Fürstin muß die Angelegenheit kontrollieren. Deshalb hat sie mich ausgeschickt Sie abzufangen." Er sah mich an. "Wissen Sie, sie muß Sie wirklich mögen -- Sie sind der erste Hyänenmann, der sie verärgert hat und bei dem sie nicht darauf bestanden hat, ihn zu töten."


Schlechtgelaunt massierte ich mein Handgelenk und dachte über das nach, was Horn gesagt hatte. Ich wollte nicht über den Feuersturm nachdenken, den ich zurückgelassen hatte. Ich fragte mich auch, wieviel von dem, was er gesagt hatte, die Wahrheit war -- oder nur Teil des Spiels der Fürstin.


Ich sah Kathryn und Sandy auf uns zukommen und zog meine Uniform gerade. Horn fragte mich, "Welche Art von "Bedrohung" würde eine Drohne wie sie im Buche steht wie Sie, überhaupt dazu veranlassen so etwas verrücktes zu tun?"


"Tut mir leid, Horn," erwiderte ich mit einem Nasenrunzeln, "Es steht mir nicht frei, darüber zu sprechen."


"Es steht mir nicht frei, darüber zu sprechen," spottete er, drehte sich dann zu Kathryn um und zeigte auf mich. "Und den willst Du heiraten? Du tust mir leid -- Du hast ja soo viel Arbeit vor Dir!"


Ich wollte nicht, daß er sich diese respektlose Haltung gegenüber den Mädchen angewöhnte. "Du überschreitest Deine Grenzen," warnte ich ihn durch die Zähne.


"Blitzmeldung, Lieutenant -- ich gehöre nicht zu Ihrer geschätzten Brigade! Sie haben keine Befehlsgewalt über mich!" konterte er spöttisch.


Technisch war das die Wahrheit, meine Position als Kopf des Stabs der Fürstin allerdings bedeutete, daß ich trotzdem im Rang über ihm stand. Ich verschränkte meine Arme und stellte mich ihm entgegen.


"Sie wissen, daß Sie meinem Befehl gehorchen müssen, Mister Horn..." erinnerte ich ihn kühl.


"Wie das?" fragte Sandy neugierig.


Der Schalk blitzte aus Horns Augen. "Es ist eine Einhorn Sache," gab er zurück, "--er ist Jungfrau."


Sandys kichern war der letzte Tropfen. "DAS IST GEHEIM!" brüllte ich Horn an und haßte den Kiekser der mit herausschlüpfte.


"Ja, klar," grinste Horn.


Mich zur Selbstbeherrschung zwingend, knurrte ich, "Ich bin der Adjutant der Fürstin! Ich bin das Gesetz, wenn Sie nicht anwesend ist! Ich stehe über einem bloßen Buschführer, wie Du einer bist und Du weißt es!"


"Wenn dieser "bloße Buschführer" nicht gewesen wäre, dann wäre Dein gefleckter Hintern jetzt ein Kopfkissen, Skippy!" versetzte Horn.


Ich deutete mit meinem Finger in sein Gesicht. "Ich hatte alles unter Kontrolle!"


"Oh, aber sicher -- wenn man auf Fesselspiele steht!"


"Wie kannst Du es wagen --!" ich war rasend vor Wut. Ich war mir des amüsierten Ausdrucks in Sandys Gesicht sehr bewußt.


Plötzlich, mit einer Stimme wie ein Donnerschlag, brüllte Kathryn, "GENUG!"


Alle drei hielten wir plötzlich inne, wie erstarrt. Sie stampfte zu uns herüber mit Feuer in ihren Augen. Griff Horn und mich vorne am Hemd und schüttelte uns durch.


"Wenn ihr beiden nicht aufhört, Euch wie verzogene Kinder aufzuführen, dann sorge ich dafür, daß ihr Beide wegen Ungehorsam zur Verantwortung gezogen werdet!" schnauzte sie uns an. "Horn -- so lange Du für die Fürstin arbeitest, stehst Du unter dem Befehl der Brigade! Und Louie, Du raubst mir den letzten Nerv mit Deiner heiligen Arroganz!" Sie schüttelte uns noch mal, fester diesmal. "Jetzt habe ich rasende Kopfschmerzen und wenn ich noch einen unegalen Piepser von einem von Euch beiden Idioten höre, dann gibt es heute Abend einen Platz weniger am Tisch, CAPISCHE?!"


"Ja, Ma'am," piepsten wir beide.


Sie entließ uns mit einem angeekelten Schubs und war die Hände in die Luft, rollte mit den Augen und grummelte, "Echt jetzt!"


Dann drehte sie sich zu Sandy um, verengte die Augen und zischte, "Du -- wisch das dämliche Grinsen aus Deinem Gesicht und such die Zebras. Ich will in fünf Minuten aufbrechen!"


Sandys Gesicht verwandelte sich in eine Maske aus Schock. Kathryn stampfte davon, murmelte wilde Drohungen und Verwünschungen. Wir drei standen regungslos da und sahen hinter ihr her.


Horn legte mir eine Pfote auf die Schulter. "Boah. Jetzt tust Du mir leid, Kumpel..."


"Mir auch," stimmte Sandy zu.


Und mir erst...


Als die anderen sich daran machten, Kathryns Befehle auszuführen, holte ich mein Handy aus der Tasche, schaltete es ein und tippte schnell eine Nachricht an die Fürstin:


"Madame. Alles läuft gut. Bin bald zu Hause mit Ihrer wahren Erbin. --Lt."




Copyright by Kathryn Garrison Kellogg

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