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Freds Tagebuch #39

Eintrag #39 Tagebuch von, Frederick Usiku Krüger






Horn saß schon mit einem Getränk in der Hand am Feuer, als wir eintrafen. Er fragte die Mädchen, was sie wollten und als Kathryn ihm sagte, sie würde keinen Alkohol trinken, grunzte er und sagte, "Wenn Du lange genug hier bist, dann trinkst Du auch Alkohol."


Sandy andererseits wollte einen Doppelten.


Die Nacht war schön und die Sterne begannen einer nach dem anderen zu blinken, als die Dunkelheit einsetzte. Die Mädchen bewunderten den Himmel und sagte, sie hätten noch nie so viele Sterne gesehen -- der Nachthimmel in New Yak war fast immer rötlich-braun. Kathryn konnte keine der Konstellationen identifizieren und Horn informierte sie, daß es daran lag, daß wir so weit im Süden wären und sie ganz andere Konstellationen würde lernen müssen. Er beschrieb einige von ihnen. "Da drüben ist das Einhorn und auf seinem Rücken der Welpe," erzählte er ihnen, auf den Horizont deutend. Er kicherte. "Aber natürlich würde ein Einhorn niemanden auf seinem Rücken reiten lassen. Nicht ohne einen sehr überzeugenden Grund."


"Vielleicht rettet er den Welpen," schlug Kathryn vor. "Oder vielleicht muß der Welpe schnell irgendwo hin."


"Es gibt eine Menge Mythologie, die damit verbunden ist," meldete ich mich und die drei wendenten ihre Aufmerksamkeit mir zu. "Zu einer etwas anderen Jahreszeit könntet ihr den Krieger sehen, mit ihrem Schwert und ihrem Schild, im Kampf mit dem Großen Oryx über dem Körper ihres erschlagenen Gatten. Manche nennen den Oryx einen Löwen, aber das, so denke ich, ist eine erst kürzlich erfolgte Neuinterpretation. Wie auch immer, während sie mit dem Oryx kämpft, vertraut sie ihren Welpen einem Einhorn an, der ihn in Sicherheit trägt."


"So erzählen wir das nicht," hörte ich Horn in seinen Drink nuscheln.


"Ja, natürlich -- alle Kreaturen haben ihre eigene Weise, die Dinge zu betrachten," zuckte ich etwas angefressen mit den Achseln. "Wir sind nur diejenigen, die gerade hier das sagen haben."


"Diese Einstellung macht Dich nicht gerade beliebt bei Deinen Untergebenen," stellte Horn klar. "Ich denke, die Mädchen haben heute einen Vorgeschmack auf die herrschende Meinung bekommen."


Ich zwang mich dazu, den Mund darüber zu halten, daß alles, was wir heute erlebt hatten Teil eines abgekarteten Spiels gewesen war. Ich war mir nicht ganz sicher, ob Horn nicht sein eigenes Spiel spielte -- so wie er versucht hatte, mir zu entlocken, warum ich die Mädchen früher als geplant hergebracht hatte, machte ihn verdächtig. Er war schließlich Songween wahrer Spion -- und die Verbindung zwischen den Hyänen und den Herden. Ich war mir nie ganz sicher, wessen Interessen ihm am wichtigsten waren.


Kathryn andererseits schloß an seine Worte an. "Warum will uns eigentlich jeder hier umbringen?" fragte sie. "Sind die Hyänen wirklich so schlimm?"


Bevor Horn antworten konnte, sagte ich ihr, "eine widerspenstige Bevölkerung von unterworfenen Leuten muss mit harter Hand kontrolliert werden. Vielleicht erkennt Ihre Hoheit jetzt die Art von Herausforderung, der sie gegenübersteht, wenn sie erst Fürstin ist...?"


Sie drehte sich zu mir um und fragte, "Also, was denkst Du, kann man tun, um sie davon abzubringen so haßerfüllt zu sein? Eine liberalere Politik vielleicht?"


Ich hob meine Schnauze. "Eine liberalere Anwendung von Nervengas wäre ein guter Anfang."


Sie sah mich finster an. "Jetzt komm aber!" schnappte sie, "Ich weiß, die Hyänen herrschen mit eiserner Faust, aber das ist doch Teil des Problems! Es muß doch einen anderen Weg geben, einen besseren Weg, um diesen Ort zu regieren!"


Ich sagte nichts, aber tief in meinem Herzen freute ich mich sie diese Worte sagen zu hören, weil es genau das war, was ich hoffte tun zu können -- den Weg zu ändern, wie Rackenroon regiert wurde, zugunsten aller seiner Einwohner. Ja -- ich würde mit ihr arbeiten können...


"Viel Glück dabei," schnaubte Horn zynisch. "Jeder haßt die Hyänen, weil sie sie unterdrücken -- aber die Hyänen müssen es tun, um die Ordung aufrecht zu erhalten. Würden sie morgen verschwinden, gäbe es bis zum Abend offenen Krieg zwischen den Stämmen über Landbesitz und seltene Resourcen. Es würde völlige Anarchie herrschen, ohne die Hyänen. Das zu wissen, läßt mich guten Gewissens für die Fürstin arbeiten. Ich bin ihr Vermittler zu den Herden. Sie vertrauen mir, sie traut mir, ich versuche, alle bei Laune zu halten."


Kathryn lehnte sich in ihrem Campingstuhl zurück und ließ das sacken. Sandy sagte, "Das ist es, was die Brigade mit der ganzen Welt macht, nicht wahr? Die Leute einschüchtern, daß sie sich benehmen und den Frieden bewahren durch Einschüchterung und Drohungen."


"Deine Leute sind für den Job wie geschaffen," stimmte Horn zu.


Dann warf er den Mädchen einen fragenden Blick zu und fügte hinzu, "Wißt ihr -- mit Penthesilia und Fisi als Eure Großmütter, solltet ihr beide die fiesesten Dinger der Welt sein... aber das seid ihr nicht. Wie passt das zusammen?"


Ich erstickte ein Schnauben. Er hatte noch nicht genügend Zeit mit ihnen verbracht...


"Ja, also -- unsere Großväter sind dafür verantwortlich," Kathryn zuckte mit den Achseln.


"Opa Leo ist ein ganz lieber und Opa Reggie..." Sandy zögerte, "Nun, wir denken, er ist als Baby oft vom Wickeltisch gefallen."


"Wenn Du mit 'Opa Reggie' Prinz Regulus meinst," sagte Horn, "dann könntest Du recht haben."


Zu dem Zeitpunkt brachten die Zebras unser Abendessen raus und setzten es für uns auf den Campingtisch. Horn goß zurück, was noch in seinem Glas war und sagte, "Wenn Ihr mich bitte entschuldigen würdet, Schätzchen -- und Lieutenant -- ich esse mit den Jungs. Guten... Appetit."


Er warf einen grimmigen Blick auf das geröstete Warzenschwein -- was jetzt einen festliche, brennende Wunderkerze zeigte, wo sein Schwanz hätte sein sollen -- und ging zum Kral hinüber wo die meisten der Idube grasten, gegen den Wind vom Lager.





Copyright by, Kathryn Garrison Kellogg


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